Erst hatte ich vor, heute noch einen Trip nach Quellón an der Südspitze der Insel zu machen. Morgens sah das Wetter aber nicht gut aus und ein Blick auf die Karte zeigte mir, dass es auch nicht viel in der näheren Umgebung für den morgigen Tag zu erkunden gab, bis die Fähre fährt – die Distanzen sind doch alle recht groß. Ich werde nun also morgen mal einen Roundtrip nach Quellón (ca. 200km, 3h) vor der Fähre machen und habe heute etwas Castro erkundet, war einkaufen, nochmal kleiner Checkup am Motorrad, etc.
Ich habe mich auch mal wegen der Fähre Puerto Yungay – Puerto Natales erkundigt, um einen Zeithorizont für die Carretere Austral zu haben. Das hatte ich einmal zuhause getan, ist aber schon einige Monate her. Diese würde in 11 Tagen fahren, ist aber für Fahrzeuge schon ausgebucht – und das auf allen Fahrten bis auf Silvester und irgendwann im Februar – das sah zuhause noch anders aus. 🙁 Nun muss ich also wohl doch die 900km bzw. 1200km, falls ich noch etwas weiter auf der Ruta 7 bleiben möchte auf der Ruta 40 über Argentinien selbst fahren – und großteils wieder zurück. Naja, immerhin gibt es keinen Zeitrahmen… Oder ich plane ganz um und fahre zurück zumindest südlich über die Atlantikküste und quere dann auf Höhe Comodoro Rivadavia zurück zu den Anden. Mal sehen…
In Castro scheint man jedenfalls sehr stolz auf den Namen zu sein:



Das erste Bild ist vom Plaza de Armas und hat die Kathedrale (auch eine dieser Kulturerbe-Kirchen) im Hintergrund.



Bekannt ist Chiloé auch wegen seiner Pfahlbauten:




Ansonsten wird hier hauptsächlich von der Fischerei gelebt:





Es gab sogar etwas Action mit einem Helikopter-Start der Chilenischen Marine:
Und der Ort ist, wie so oft hier, an einem Hang errichtet worden:



Anfangs gab es hier aber nur die Häuserreihe direkt am Wasser sowie direkt daneben eine Eisenbahnlinie in den Norden bis nach Ancud. Der lokale Lions-Club hat hierfür ein Denkmal errichtet; von den ursprünglichen Gleisen ist nichts mehr zu sehen:





Beim Motorrad Check-up muss ich feststellen, dass die paar Kilometer Schotterpisten der Ausrüstung schon deutlich mehr abverlangen, als die klassischen Trips durch Europa. Die Kofferinnentaschen sind noch nicht durchgerieben, aber deutlich mitgenommen und ähnlich sieht es mit diversen Gegenständen im Koffer aus: die Tasche meines Bremsscheibenschlosses ist an zwei Stellen durchgerieben, die Tüte um das Reserveöl hat Löcher und die Schließmechanismen der Koffer sind sehr schwergängig. Das Alu der Koffer ist von der Drybag abgerieben, diese sieht aber interessanterweise und zum Glück noch gut aus (Lob an SW-Motech).

Abends gab’s dann wieder peruanisch – Fleisch war aber eher zäh:

