Wie gestern geplant ging es nun also nach Pargua um die Fähre nach Chiloé zu nehmen. Mit dem Navi auf “keine Autobahnen” und “keine Mautstraßen” ging es wieder so einige Kilometer über ziemlich ruppige Schotterpisten. Die Landschaft wechselte wieder zwischen trockenen Gebieten, forstwirtschaftlichen Wäldern, Sumpfgebieten und eher natürlichen Wäldern.
Da die Fährverbindung Teil der Ruta 5 (Panamericana) ist, ist diese sehr einfach organisiert. Hinfahren, den Handzeichen der Einweiser folgen, aufs Schiff rauf und auf dem Schiff die 10 Euro fürs Moped per Karte zahlen, gute 20-30 Minuten rüberfahren. Ich selbst hatte keinerlei Wartezeit, wir mussten nur einige Minuten auf eine frei werdende Rampe am anderen Ufer warten.






Chiloé selbst ist “bekannt” für seine Holzkirchen, von denen 16 UNESCO Weltkulturerbe sind. Diese haben jesuitische Missionare errichtet und viele Orte Chiloés sind um sie herum entstanden, da es damals wohl unüblich war, Siedlungen auf der Insel zu gründen. Meinem Reiseführer nach, sind diese Kirchen in dieser Bauweise wohl mit ähnlichen Kirchen in Skandinavien (ich erinnere mich gerne an die Stavskirken in Norwegen) und Deutschland die ältesten noch erhaltenen. Also bin ich gleich mal in den ersten Ort hinein:



Neu wirkt auf mich hier schon die Gebäudeverkleidung mit Holzschindeln, das war mir bislang in Chile noch nicht aufgefallen.
Danach hieß mein Ziel Puñihuil, ebenfalls im Norden der Insel – hier gibt es mehrere Pinguin-Kolonien und man kann Bootstouren machen, um diese zu beobachten. Auf dem Weg dorthin hatte sich das Wetter aber leider nicht zum besseren gewandelt. Es blieb aber zum Glück nur bei ein paar Tropfen entlang des Weges.




Dort angekommen hieß es dann schon ganz viel “Pinguinos?! Pinguinos?!” – ich musste also nicht viel mehr tun, als mich kurz in eine Passagierliste einzutragen und 10.000 Pesos (9 Euro) zu zahlen – dann ging die gut halbstündige Bootstour los. Bilder gäbe es mit einem Tele natürlich bessere… Aber allein die Fahrt war schon ganz unterhaltsam bei merklichem Seegang.

















Von den vier Kolonien waren leider immer nur 2 – 6 Pinguine zu sehen, das kenne ich aus Kapstadt etwas anders. Dennoch immer ganz lustig zu beobachten, wie diese “tollpatschig” die steilen Hänge hoch oder runter krabbeln.
Im Anschluss ging es noch hinauf zum Aussichtspunkt oberhalb der Felsen:











Danach ging es dann nach Castro, der Inselhauptstadt, ca. 80km entfernt. Der kürzeste Weg dorthin führte wieder über 15km Schotterpiste mit sehr starken Steigungen und Baustellen mit Sandabschnitten. Zweimal hätte ich mich fast lang gemacht, aber es ging zum Glück gut aus…
In Castro angekommen, gab es dann mit Käse überbackenen Lachs in einer Sahnesoße mit grünem Spargel und Würstchen:

Hier bleibe ich nun für zwei Nächte, bevor am Sonntag dann die Fähre nach Chaitén fährt.
