Olli Zunächst ging es heute in Constitution noch etwas an der Küste entlang zu den vorgelagerten Felsen. Diese sind öfters durchlöchert und werden von Unmengen an Möwen bewohnt.
Danach ging es für mich wieder quer durchs Land zum heutigen Erholungsgebiet “Villa Baviera”, der ehemaligen “Colonia Dignidad” – eine 1961 von deutschen Auswanderern gegründete Siedlung mit leider recht unrühmlicher Geschichte. Ich empfehle hier bei Interesse die Wikipedia Artikel Colonia Dignidad und Paul Schäfer. Es gibt aber auch einen Spielfilm und eine Netflix Serie darüber.
Als ich beim Museum ankam, hatte ein deutsches Urlaubspaar sich gerade eine geführte Tour organisiert und ich durfe mich anschließen. Kurz darauf folgte noch eine Langzeitreisende mit Weltreisemobil aus BaWü, die sich ebenfalls anschließen durfte. Wie sich herausstellte, war die liebe Dame, die uns die Führung auf Deutsch gab, selbst Teil der allerersten Auswanderer, die hier Anfang der 60er, als sie noch ein kleines Kind war, mehr oder weniger aus dem Nichts eine autarke Siedlung aufbauen mussten.
Sie schilderte uns sehr anschaulich immer wieder mit Verweis auf die Bilder und Ausstellungsstücke, wie sich ihr Leben ohne Familie oder freien Kontakt innerhalb der Siedlung, mit strikter Trennung von Männlein und Weiblein, etc. (siehe o.g. Links), aus ihrer Perspektive zugetragen hat, die nie etwas anderes kennengelernt hatte. Und was es dann für ein Schock war, als die Außenwelt über sie hereinbrach.
Da sie viel zu erzählen hatte, dauerte die Führung trotz des gar nicht sooo großen Museums gute zwei Stunden und ich entschloss mich im Hotel der Anlage einzukehren. Die nächste, größere Zivilisation wäre sonst noch mehr als 40km entfernt gewesen.
So kam ich dann auch in den Genuss dieser tollen deutschen (eigentlich Ösi, oder?) Speise:
Am nächsten Morgen ergab sich auch nochmal die Gelegenheit zu zwei kurzen, deutschen Gesprächen mit anderen Bewohnern der Siedlung, die allesamt sehr herzlich waren, bevor ich mich dann mit Gottes Segen weiter auf den Weg machte…
